Die teuerste Webborte der Welt
Musik: Festivalvorbereitung: Amon Amarth, Sabaton, Korn und Kataklysm.
Die heutige Geschichte beginnt mit dem Wetter. Das tun gute Autoren nur in Ausnahmefällen. Soda von Droste-Hülshoff kommt der Aufhänger aber zu gelegen um darauf zu verzichten.
Weil nämlich das Wetter ständig zwischen Gewitter und Sonnenschein schwankt, traue ich mich nicht raus aufs Flugfeld zum Skaten. Wenn nach fünf Minuten Sonne gleich wieder ein gigantischer Wolkenbruch niedergeht, macht draußen überhaupt nichts Spaß. Ich habe mich also die letzten zwei Tage lang im Arbeitszimmer verschanzt, Bands die auf dem Metalcamp spielen werden gehört und meine Festivalgarderobe noch ein wenig aufgemotzt. Eigentlich hat man ja bereits genug Cargohosen, Bandshirts, Kapuzenpullis und schwarze Trägertops. Aber was gemütliches zum Rumschlunzen oder wenigstens irgendwas Neues im Gepäck machen jeden Urlaub noch ein wenig netter.
Projekt Eins involvierte den neulich schon anmoderierten grauen Jersey vom Türkenmarkt. Ich hatte nach dem Glitzerstreifenrock noch lange nicht genug vom Batiken und wollte noch mindestens eine Leggings in schwarz-grau bemustern. Die schwarze Batikfarbe war gar nicht so einfach aufzutreiben. Ophelia hatte aber Quellen die ich noch nicht kannte, und so habe ich schließlich nicht nur einen neuen Bastelladen entdeckt sondern auch meine Farbe erstanden. Für die Caprileggings habe ich mal wieder den Schnitt „Carol“ von burdastyle.com verwendet.
Die Farbe ist nicht richtig schwarz geworden und ich hätte ruhig etwas entschlossener abbinden können, aber mir gefällts. Das uralte Dimmu-Shirt passt insofern hervorragend dazu, als dass es auch mehr grau als alles andere ist.
Die Leggings sind jedenfalls richtig bequem. Freu mich schon darauf die anzuziehen.
Und weil ein Eimer Batikfarbe mit nur einer kleinen Hose völlig unterfordert ist, habe ich noch schnell ein zweites Teil zum Batiken genäht und mit reingeworfen. Den panzergrünen Jersey hatte ich noch im Bestand, daraus habe ich fix ein Modell „T“-Shirt gemacht. Die Länge ist das was der Stoff hergab, geht knapp über den Hintern, ist also fast ein Kleid.
Hier finde ich gerade den schwachen Kontrast zwischen der schwarzen Farbe und dem schon recht dunklen Stoff toll. Batik geht also auch dezent. Da habe ich mir sogar mal ein paar kreisförmige Muster erlaubt. Ich mag die Länge vom Shirt total, das kann man auch prima mit sehr engen Hosen oder Leggings kombinieren. Wenn auch vielleicht nicht mit den eben gezeigten *g*
Neben Sauerei in der Badewanne stand auf meiner Liste noch unbedingt eine schwarze Shorts. So eine ohne großen Aufwand. Dafür wollte ich eigentlich den bewährten „Ruby“-Schnitt von burdastyle.com verwenden, aber als ich den aus meinem Ordner zog und mich daran erinnerte, dass er angezeichnete Nahtzugaben hat und ich ja eine Five-Pocket-Version draus machen wollte, habe ich ganz schnell kapituliert und auf einen Heftschnitt von Burda zurückgegriffen. Den hatte ich schonmal verwendet, deshalb weiß ich inzwischen was zu ändern ist, das habe ich fix gemacht und dann war die Hose echt kein großes Drama mehr. Also, davon abgesehen, dass ich beim Einsetzen des Reißverschlusses schon wieder dumm war und mit Handstichen retten musste.
Diese Boots hatte ich übrigens total vergessen und hab sie heute nur aus dem Schuhschrank gezogen weil ich sie auf einem anderen Projektfoto von mir gesehen hab. Eigentlich sind mir die Sohlen zu glatt und deswegen trage ich die Schuhe ungerne in der Stadt. Aber auf einem Festivalacker ist das ja egal. Hallo Metalboots!
Die Shorts nun hat Hüftpassentaschen, hinten zwei aufgesetzte Taschen, Gürtelschlaufen und ein paar zusätzliche Bändchen zur Befestigung von Chichi und Wichtigem. Das wäre vermutlich ausreichend gewesen. Aber wie auch Natron ist es mir unmöglich, eine ganz schlichte Klamotte zu nähen. Irgendwas musste ich noch draufpappen. Und beim Durchstöbern meiner Schätze fiel sie mir dann in die Hand, die teuerste Webborte der Welt.
Auf eine der hinteren Taschen habe ich die Wackenbändchen aufgenäht die ich spontan gefunden hab. Eigentlich müssten auch 1999, 2000 und 2001 noch irgendwo rumfliegen, aber ich archiviere solche Devotionalien wohl nicht angemessen genug.
Weil am 2006er Bändchen noch die langen Enden dran waren, habe ich eins davon noch auf einer der Gürtelschlaufen untergebracht. Soll ja auch nichts umkommen.
Damit ist die Hose eine veritable Festivalklamotte und ich musste sie natürlich gleich mit dem Metalcamp-Shirt kombinieren. Das ist zwar das vom letzten Jahr, aber MC12 ist gerade in der Waschmaschine. Hab ich schon erwähnt, wie sehr ich mich auf die Festivalsaison freue?