Und jetzt Kuscheln!
Meine Haustiere haben Weihnachtsgeschenke bekommen! Nicht von mir -ich verpeile sowas regelmäßig- sondern von den Anonymen Weihnachtswichteln e.V. im Forum. In dem sehr lieben Überraschungspaket für mich war auch für jede Katze eine ulkige Aufziehmaus mit Nikolausmütze drin. Das hat mich total gerührt. Und die Tiere hatten ihre Geschenke durch die Küche gespielt, bevor ich noch die Papierschildchen abmachen konnte. Wir haben uns also alle drei sehr gefreut und bedanken uns auf Herzlichste bei den Wichteln.
Ich hab momentan sturmfrei weil der Mann snowboarden gefahren ist. Das heißt, ich kann das Wohnzimmer rücksichtslos mit meinen Handarbeiten und meiner Musik in Beschlag nehmen. Also habe ich die Feiertage genutzt um an meinem Quilt weiterzuarbeiten. Erst habe ich mir dazu von Cradle Of Filth ein paar Weihnachtslieder kreischen lassen, später dann die XBox mit DVDs unterfordert und Lieblingsfilme geguckt. Und siehe da, als David Bowman am Jupiter ankam war auch das Handquilten an meiner Decke erledigt.
So viel Arbeit hat die Betriebsaufsicht leider völlig erschöpft.
Eigentlich wollte ich ja von vornherein ein Schrägband um die Kante nähen, aber dann musste ich doch immerhin mal ausprobieren wie umgeschlagene Kanten aussehen würden. Da nicht wirklich viel Material zum Umschlagen vorhanden ist, kommt kein schöner Rahmeneffekt zustande und das Punktemuster wirkt bloß unnötig unruhig. Nee, so nicht. Am nächsten Tag habe ich dann das Schrägband aufgenäht. Die erste Naht habe ich mit der Maschine gemacht. Die sieht später keiner, aber sie ist stablier. Und es wäre doch auch schade wenn meine geliebte Necchi an diesem Projekt gar nicht beteiligt wäre.
Die überstehenden halben Sechsecke abzuschneiden hat dann zugegeben etwas wehgetan. Also Augen zu und durch. Auf der Rückseite hab ich das Schrägband von Hand angenäht. Das hat bloß zwei von den episch langen Savatage-Alben gedauert.
Jetzt ist die Decke also fertig und hat sich auf dem Sofa niedergelassen. Ich frage mich, ob die Katzen sich auch noch so brennend dafür interessieren werden, wenn ich nicht mehr dran arbeite. Es fehlt jetzt nämlich nur noch ein Etikett auf dem ich meinen Namen sowie Herstellungszeit und -ort für die hoffentlich neugierige Nachwelt festhalten kann.
Mein Fazit: Die billige Fleecedecke als Wattierung ist soweit okay, aber beim Absteppen ziehen sich gerne mal Miniaturfussel mit der Nadel heraus. Das sieht dann wie noch mehr Katzenhaare aus und würde sich mit ordentlichem Volumenvlies vermutlich vermeiden lassen. Mit dem Dual Duty Handquilt-Garn von Coats bin ich auch nicht ganz zufrieden gewesen. Das hat sich ärgerlich oft an sich selber festgetüddelt, so dass ich den Faden nicht zuende nähen konnte. Ansonsten ist das Projekt aber ein sehr angenehmes gewesen. Ich steh ja auf repetitive Handarbeiten. Weil ich nur Bestandsstoffe verwendet habe, hat mich die Decke keine zehn Euro gekostet. Was sie an Platz in den Restekisten geschaffen hat ist zwar schon wieder belegt, aber immerhin hab ich da überhaupt mal was draus verwendet. Es war sehr interessant zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt hat und wie es mit jeder weiteren Phase irgendwie eine andere Decke geworden ist. Erst sehr auf die Pappen und Sechseckformen konzentriert dabei leicht und empfindlich, mit dem Schichten der Lagen wurde sie dann viel massiver und ich habe beim Quilten eher die Rauten und Blumenformen wahrgenommen die ich abgesteppt habe. Mit der Randeinfassung und den zerteilten Sechsecken am Rand wirkt sie nun wie der willkürlich herausgeschnittene Teil einer viel größeren Decke und die Hexagone scheinen sich ewig fortsetzen zu können. Das mag ich, das ist als habe sich etwas vom großen, farbenprächtigen Leben manifestiert.